Montag, 13. Oktober 2025

12 von 12 im Oktober 2025

An jedem 12. eines Monat findet das Fotoprojekt "12 von 12" statt. Ursprünglich gestartet wurde es von Chad Darnell, aber inzwischen nicht mehr fortgeführt. Man macht am 12. eines Monats Fotos vom Tagesablauf. Abends wählt man 12 Bilder aus und postet sie im Blog. So werden unterschiedliche Tage dokumentiert, mal sind sie bunt und aufregend, mal ganz unspektakulär und voller Alltagskram. Drüben bei Caro gibt es seit vielen Jahren eine Liste zum Eintragen für alle Teilnehmenden im deutschsprachigen Raum.

Sonntag. Ich wache schon um 6 Uhr auf. Am Samstag war es spät geworden. Ich war beruflich bei der langen Bibliotheksnacht dabei. Ich döse noch ein bisschen vor mich hin, um 7 Uhr stehe ich auf. Herbstlicher Fensterblick um 7:30 Uhr:


Ich koche Kaffee und schäle dann Äpfel für ein großes Blech Apfelkuchen mit Zimt. Die Äpfel koche ich gerne ein bisschen vor, dann sind sie später im Kuchen schön weich. Als der Kuchen schon herrlich aus dem Ofen duftet, ist auch der Rest der Familie aufgestanden. Wir frühstücken und machen uns dann auf zur Gemeinde.  


Ich fahre mit dem Rad am Alten Hafen vorbei. Die marode Kaikante muss restauriert werden, deshalb steht dort schon seit fast zwei Jahren eine Absperrung. Diese hat in der letzten Woche immerhin ein maritimes Dekor von einem Künstler verpasst bekommen. 


Wegen Terminüberschneidungen mit anderen Gemeinden feiert unsere Gemeinde einfach am zweiten Sonntag im Oktober das Erntedankfest. Es ist ein schöner Gottesdienst, in dem wir uns gegenseitig dran erinnern, wofür wir in unserem Leben dankbar sein können. Anschließend bleiben wir noch zum gemeinsamen Mittagessen von einem bunten Buffet zusammen. Die haltbaren Lebensmittel vom Erntedanktisch gehen an die Suppenküche in Wismar.


Ich radle dann weiter ins Museum zur Arbeit. Eine große Gruppe ist angemeldet, für die ich ein Programm anbiete. Hier eine neue kleine Sonderausstellung, die zwei Tage zuvor eröffnet wurde. Der Bogen wird gespannt von den historischen Windmühlen bis hin zum ganz modernen Höhenwindturm, der im Moment in Brandenburg mit Know-How aus Mecklenburg-Vorpommern gebaut wird. 


Im Schaulabor zeige ich wieder feurige Experimente.  


Nach der Arbeit radle ich in die Innenstadt. Meinen Kaffee trinke ich draußen vor der Fika Kaffeebar.


Nebenan blüht nach eine wunderschöne mehrfarbige Rose. Sie duftet sogar. 


Ich spaziere noch kurz zum Hof der Heilig Geist Kirche. Dort leuchten mir die gelben Blätter des Ginkgobaumes entgegen. Auf dem Hof habe ich drei Sommer lang sehr, sehr viel Zeit verbracht. Ich kenne jeden Busch, jeden Ast und jede Stolperstelle. Hier spielte eine Szene unseres Theaterstücks der "Nosferatour", denn das war auch Drehort des alten Films. Das Theaterprojekt existiert leider seit diesem Jahr nicht mehr.




Am Nachmittag bin ich wieder zu Hause. Ich bin ziemlich müde und schlafe für eine Stunde. Nach dem Abendessen haben der Liebste und ich Ausgang. Mit nur einer weiteren Person im Saal schauen wir uns im Kino "One battle after another" an. Der Film ist vielschichtig, schräg und unterhaltsam und hat eine der besten Autoverfolungsjagden, die ich je gesehen habe. 

Gegen 23 Uhr falle ich ins Bett. 


Samstag, 4. Oktober 2025

Dänemark...

... war glücklicherweise von unserer Ferienwohnung in Nordfriesland nicht weit. Wir sind einfach zu gerne dort! Kaum ist man über die Grenze gefahren, tritt schon die Entschleunigung ein. 

Mehr Wind und Weite geht nicht. Das ist wahrlich total plattes Land:
 

Unser erstes Ziel auf der Insel Rømø war der alte Kapitänshof von 1749. Der Hof ist größtenteils im Originalzustand erhalten und zeigt den Wohlstand, der mit der Seefahrt, dem Walfang und dem Handel erlangt wurde. Die Innenräume sind prächtig ausgestattet mit holländischen Fliesen und reich bemalten Wandpanelen. Das Reetdach der Scheune wurde gerade restauriert, weshalb wir das Skelett eines 1996 gestrandeten Pottwales nicht sehen konnten.







Den weiten Strand auf Rømø wollten wir natürlich auch sehen. Ich war Anfang der 1990er Jahre mit meinen Eltern schonmal dort, damals sind wir mit dem Auto bis ans Wasser gefahren. Das wollten wir diesmal nicht machen. Wir parkten an einem touristischen Ort und wanderten durch die Dünen immer Richtung Strand. Flatternde Drachen wiesen uns den Weg.




Je näher wir dem Strand kamen, desto windiger wurde es. Als das Wasser in Sicht kam, sahen wir auch die vielen Autos am Strand. Wie ein großer Parkplatz sah das aus. Der starke Wind blies uns Sandkörnchen ins Gesicht, die wie kleine spitze Nadeln piekten. Das war ungemütlich, deshalb machten wir wieder kehrt. Am Parkplatz mit den Geschäften aßen wir ein riesiges sahniges Softeis. 



Auf dem Rückweg von der Insel hielten wir an einem Waldstück, in dem es alte Bunker zu besichtigen gibt. Meine Freude war sehr groß, endlich mal blühende Heide zu sehen! Ich war in meinem Leben bis jetzt immer zu früh oder zu spät in einer Heidelandschaft. Ich habe es sehr genossen, dort entlangzuspazieren. Die Überreste der Bunker lagen ziemlich versteckt mitten in der Landschaft. 







Am Nachmittag waren wir auf der Suche nach einem schönen Café. In dem hübschen Dörfchen Møgeltønder zeigte uns die Karte zwei Möglichkeiten an. Die Schlossstraße soll zu den schönsten Straßen Dänemarks gehören. Kirche und Schloss besichtigten wir diesmal nicht, sie sollen aber sehr sehenswert sein. 


Ein Café befand sich in einer großen alten Scheune mit vielen Flohmarktschätzen. Doch erstens war kein Kuchen mehr da und zweitens hätten wir in der zugigen Scheune sitzen müssen. Gleich gegenüber befand sich "Omas Café", das etwas schrullig war und außerdem völlig überfüllt. So fuhren wir weiter....


... nach Tønder, was wir sowieso noch besuchen wollten. Dort war allerdings das meiste geschlossen. So landeten wir ganz ungeplant im Café Glass. Das war eine schöne Überraschung! In den hinteren Räumen war noch Platz. Die Einrichtung war schlicht, sehr geschmackvoll und bis aufs kleinste farblich aufeinander abgestimmt. Wir bekamen guten Kaffee, Limonade und weltbeste Kuchen: Schokoladentorte mit Fruchtsauce und dänische Brottorte (mein Rezept). Herrlich! Ein Uno-Spiel lag bereit, so spielten wir eine Runde und hatten einen sehr schönen Aufenthalt dort. 

Fortsetzung folgt...







Freitag, 26. September 2025

In Nordfriesland....

Bevor wir im Sommerurlaub wieder auf dem Kleinen Hof am Meer waren, verbrachten wir die letzte Augustwoche mal an der Nordsee in Nordfriesland auf einem Ferienhof, der nur 3 Kilometer von der Nordsee entfernt war. 

Niebüll war auch ganz nah, das hatten wir im letzten Jahr schon besucht. Deshalb war unser erstes Ziel das "Pack und Schnack", ein schöner kleiner Unverpacktladen mit Café und offener Kunstwerkstatt. Wir saßen draußen auf dem kreativen Sitzmöbel mit Kräuterbepflanzung und genossen Kaffee und Kakao.



Unsere erste Unternehmung war eine Wattwanderung in Dagebüll. Als wir das letzte Mal im Mai 2018 im Watt wandern waren, war die Augustschnuppe noch Baby und wurde vom Liebsten in der Trage durch die rutschige Angelegenheit transportiert. Das Schlickwatt war wirklich eine Herausforderung.

In Dagebüll konnten wir barfuß auf schönem festen Wattboden laufen. Wir bekamen eine Führung und sahen wieder viele verschiedene Meerestiere. 





Im August 2014 besuchten wir mit vier Kindern die Hallig Hooge. Die Augustschnuppe war da noch gar nicht dabei. Deshalb machten wir den Ausflug in diesem Jahr einfach nochmal. Auf der einstündigen Fahrt mit der Fähre wurden wir herrlich durchgepustet. Wer wirklich mal Abstand zu ungefähr ALLEM gewinnen möchte, sollte unbedingt mal so einen Ausflug machen. 



Auf der autofreien Insel hatten wir vier Stunden Aufenthalt und drehten ganz entspannt unsere Runde und genossen die Ruhe und die Weite. Wir streichelten Kühe und Pferde und sahen unzählige unterschiedliche Vögel. Im Restaurant und später in einem Café trafen wir die unfreundlichsten Bedienungen des ganzen Urlaubs. Schnippisch, drängelnd und belehrend, hui, das war sehr unangenehm. Beim nächsten Mal würde ich ein komplettes Picknick selber mitbringen und nicht einkehren. Die freundlichste Frau trafen wir beim Halligkaufmann, dem toll sortierten kleinen Supermarkt.   






Besonderheit in der Inselkirche: der Boden ist unversiegelt und besteht aus Sand und Muschelschalen. So kann das Wasser nach einer Sturmflut besser abfließen. 





Unser Ferienhof lag gleich in der Nähe des nördlichsten Punkts auf dem deutschen Festland. Mitten in einem Naturschutzgebiet befindet sich hier auch ein besonders kleiner Grenzübergang nach Dänemark. Von einem kleinen Häuschen aus kann man die Vögel beobachten und sich über die Gegend informieren.




Das Nolde Museum hat uns schon im letzten Jahr gut gefallen. Wo wir nun schonmal in der Nähe waren, besuchten wir es einfach nochmal. Der Garten war natürlich wieder ein Traum! Die Augustschnuppe war so inspiriert, dass wir noch vor Ort im Museumsshop Stifte und Papier erstanden. Sie legte dann auch gleich los. 




In Dänemark waren wir auch. Fortsetzung folgt hier.